1000 neue Wohnungen für Landshut

Veröffentlicht am 18.08.2013 in Kommunalpolitik

Harald Unfried und Anja König diskutierten dieses Thema mit Christian Ude

Wohnungsmieten nachhaltig senken durch konsequenten städtischen Eingriff

Die Stadt Landshut wächst seit Jahren stabil mit rund 500 Neubürger/innen pro Jahr. Wir können das nur begrüßen. Zum einen tut die neue Vielfalt nach jahrzehntelanger Stagnation unserer Stadt gut. Und es sind nicht selten einkommensstarke Neubürger/innen, die Landshut als ihr neues Zuhause auswählen. Das wirkt sich nicht zuletzt positiv auf die städtische Finanzlage aus.

Das Wachstum der Stadt Landshut hat aber auch seine Schattenseite: Die Wohnungsmieten und die Wohnungskaufpreise steigen ebenfalls seit Jahren kontinuierlich an. Die von uns geforderte Mietpreisbremse auch bei Wiedervermietungen ist sinnvoll als Sofortmaßnahme gegen den aktuellen Mietpreisdruck. Aber sie beseitigt noch nicht die eigentlichen Ursachen des Preisdrucks. Und dieser besteht in einem zunehmenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum.

Exakt hier kann und muss die Stadt Landshut gegensteuern.

Wie geht das? Wir wollen, dass die Stadt Landshut direkt in den Neuwohnungsbau eingreift. Nennen wir es den Landshuter Weg:

1.000 neue und bezahlbare Wohnungen für Landshut

Bauträger arbeiten mit einer mittleren Gewinnmarge von 20 bis 30%. Hinzu kommen Gewinne aus Grundstücksgeschäften. Genau diese Wertschöpfungskette kann die Stadt Landshut zum Wohle ihrer Bürgerinnen und Bürger abschöpfen, indem sie selbst als Bauträgerin aktiv wird.

Wir wollen, dass die Stadt Landshut über eine gemeinnützige GmbH selbst in den Neuwohnungsbau eingreift. Nach unserer Expertise ist städtischer Wohnraum unter Berücksichtigung aktueller Bau-, Grundstücks- und Nebenkosten für knapp unterhalb 2.000 € je m² Wohnfläche erstellbar. Zugleich kann die Stadt Landshut auf zinsgünstige und langfristig festzuzurrende Darlehen – beispielsweise von der KfW – zurückgreifen.

Neubauwohnungen für 7,75 € je m² – auf 25 Jahre festzementiert

Gibt man diese Vorteile an die Mieterinnen und Mieter der neuen Wohnungen weiter, profitieren davon alle Beteiligten.

Die Stadt Landshut kann Neubauwohnungen zu einer monatlichen Kaltmiete von 7,75 € je m² Wohnfläche zur Verfügung stellen und diese 7,75 € je m² Wohnfläche für die nächsten 25 Jahre fest garantieren. Keine Mieterhöhungen also!

Gleichzeitig reichen diese 7,75 € je m² Wohnfläche und Monat nach unseren Berechnungen aus, die neu erstellten Wohnungen binnen 25 Jahren komplett auszufinanzieren.

Das heißt: Im Jahr 2040 ist die Stadt Landshut nach unserem Modell vollständige Eigentümerin von 1.000 Neubauwohnungen, die bei einer angenommenen durchschnittlichen Wohnfläche von 75 m² dann mindestens 200 Mio. € wert sein sollten. Wohlgemerkt: schuldenfrei!

Mietwohnungen für 6 € je m² – ab 2040

Im Jahr 2040 befindet sich die Stadt Landshut nach diesem Konzept in der komfortablen Situation, über unbelastetes Wohnungseigentum mit einem prognostizierten Marktwert von rund 200 Mio. € zu verfügen. Hierfür können die Wohnungsmieten schon heute auf dann 6 € monatliche Kaltmiete je m² Wohnfläche festgezurrt werden. Ohne dass Mieterhöhungen erforderlich würden.

Für die Stadt Landshut bedeutet dies ab 2040 jährliche Mieteinnahmen von rund 5 Mio. €, ohne hierfür je einen einzigen Cent aufgewendet zu haben.

Marktregulierung dank städtisch-unternehmerischen Eingriffs

Mit Umsetzung dieses Modells würde sich der „mittlere“ Wohnungsmarkt mutmaßlich von selbst regulieren. Die konsequente Vergemeinschaftung der Wertschöpfungskette von Bauträgern über eine städtische gGmbH führt nach unserer Überzeugung zu kurzfristig spürbarer Entspannung sowohl bei den Wohnungsmiet- als auch den Wohnungskaufpreisen im mittleren Segment.

Unberührt hiervon bleiben freilich Luxus-Immobilien. Hier werden schon heute Kaltmieten von über 12 € je m² Wohnfläche und Kaufpreise nahe 5.000 € je m² Wohnfläche erzielt.

Vorrangiges und klares programmatisches Ziel dieses sozialdemokratischen Ansatzes ist es, das Miet- und Kaufpreisniveau im mittleren Wohnsegment zügig zu entlasten und damit einer möglichst breiten Bevölkerungsschicht zu dienen. Bei entschlossener Vorgehensweise und unter Berücksichtigung des – insbesondere für die öffentliche Hand – aktuell sehr niedrigen Zinsniveaus erscheint uns dies mehr als nur machbar und damit dringend umsetzenswert.

Anja König, Stadtverbandsvorsitzende SPD Landshut
Harald Unfried, SPD Bundestagskandidat 2013
Stefan Grohn, Geschäftsleitung Engel & Völkers Landshut / Passau

 

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